Sarithaya thaimassagen

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Kleine Frau mit großer Kraft

Feuertaufe: Meine erste Thai-Massage

Von Marco Julius


DELMENHORST. Es ist mein erstes Mal. Beim ersten Mal tut's noch weh, heißt es ja. Aber ich bin bereit. Ich habe lang genug gewartet. Und dann ist da dieser Moment, ich habe die Augen geschlossen, spüre einen festen, nicht unangenehmen Druck mit dem Handballen in die Rückseite meines Oberschenkels. Thai-Masseurin Wanida Umlandt hält mich dabei an beiden Händen fest. Moment? Hat die zarte Frau aus Thailand drei Hände? Ich blinzle kurz. Sie massiert mir den Oberschenkel mit ihrem Fuß.

Ellenbogen, Handballen und Daumen, Knie und Füße kommen zum Einsatz. Nuat Phaen Boran heißt die Technik der Thai-Massage. 90 Minuten begebe ich mich in die Hände von Wanida, die ihre Kunst noch in ihrer Heimat Thailand gelernt hat und über jahrelange Erfahrung verfügt. Die Massage geht auf den zu Zeiten Buddhas - etwa 600 Jahre vor Christus - lebenden "Vater der Medizin" Dr. Jivaka zurück. Sie verbindet Techniken aus der thailändischen und indischen Heilkunst.

Und so liege ich im Salon Sarithaya an der Langen Straße. "Locker bleiben", sagt Wanida. Gar nicht so einfach für den gequälten Büromenschen. "Die Deutschen haben Bandscheibe und Nacken", sagt die Masseurin und lacht. Sie sitzen eben zu lang vorm Computer oder starren gebückt auf ihr Smartphone. Schlecht für die Rückenmuskulatur. Wanida lacht viel und herzlich, zum Beispiel dann, wenn meine Gelenke vernehmlich knacken. Ich vertraue ihr schnell. Auch als sie mir mit beiden Knien auf den Rücken steigt. Knapp 60 Kilogramm nur wiegt die kleine Frau, aber sie hat eine unfassbare Kraft in ihren Hände.

"Bei untrainierten Menschen kann die Massage kurz leicht schmerzhaft sein", sagt sie. "Aber Du machst viel Sport, merke ich gleich." Geht natürlich runter wie öl. Die Massage aber muss ohne öl auskommen. Da hätte ich eine andere Variante buchen müssen. Wanida bringt meine Beine derweil in eine Art halben Schneidersitz. Passives Yoga, nennt Wanida das. Wusste gar nicht, dass ich so gelenkig bin. Die fernöstliche Musik nehme ich bereits nicht mehr wahr. Ich tauche ab. Dann drückt mir die Masseurin den Handballen in die Innenseite des Oberschenkels. Die Akupressur soll die Energielinien meines Körpers stimulieren, immer auf der linken, der Herzseite beginnend. Als alter Handballer schlucke ich den kurzen Schmerz hinunter, atme aber wohl doch hörbar aus. "Gut", sagt Wanida. "Tapfer." Und tatsächlich spüre ich so etwas wie Energie und muss an Freddie Mercury denken. Hat er nicht "Pain is so close to pleasure" gesungen?

Wanida ist bereits weiter. Sie bringt mich in eine Position, die im Turnunterricht früher Kerze hieß und lockert meine Beine. Manchmal höre ich jetzt auch Wanida atmen. Sie wird mir am Ende verraten, dass es natürlich sehr anstrengend sei, so einen "großen Mann" zu massieren. Das Wort schwer nimmt sie nicht in den Mund, Thai sind höflich, dabei wiege ich annähernd das doppelte von ihr und ähnele auch mehr dem chinesischen Buddha - und nicht dem schlanken aus Thailand, der über dem Futon hängt, auf dem ich liege. Im Bereich der Schulterblätter hat Wanida einiges zu tun bei mir. Faszien, sagt man wohl neudeutsch. "Völlig verspannt", sagt Wanida - und beginnt intensiv, die Knoten zu lösen.

Ich jedenfalls schalte völlig ab. Fühl mich wohl in dem luftigen Outfit, das mir Wanida vor der Massage verpasst hat, bin entspannt. Die 90 Minuten gehen zu schnell vorbei. Mein erstes Mal, es ist wunderschön.

Die kleine Auszeit "Sarithaya" liegt an der Langen Straße 64. Termine können unter (01 76) 90 75 33 95 abgesprochen werden. Mehr Informationen gibt es unter www.sarithaya.de. Der benachbarte Salon "Sensara" gehört übrigens dazu. Die Kunden kommen nicht nur aus Delmenhorst. Teilweise reisen sie eigens aus Hannover an, um sich ihre Massage abzuholen.


Quelle: Delmenhorster Kreisblatt

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Fotos: Melanie Hohmann